Mein allererstes Theaterstück hieß „Das offene Tor“. Ich war damals sechzehn, und das Stück war so voll pubertärem Überschwang, dass man als Zuschauer automatisch Akne bekam. Aber es wurde tatsächlich gespielt, und zwar im Rahmen des Jugendtheaters Rosmarie Metzenthin (www.metzenthin.ch) , wo ganze Generationen von Zürcher Kindern mit dem Theaterbazillus infiziert wurden. Ich erlebte zum ersten Mal die süchtig machende Panik eines Autors an seiner Premiere und bin spätestens seit jenem Tag dem Theater verfallen.
Das erste Stück, das an einem richtigen Theater gespielt wurde – ich hatte schon das reife Alter von neunzehn Jahren erreicht – war eine Bühnenfassung von Grimms „Gestiefeltem Kater“. Der Intendant des Stadttheaters Luzern wählte meine szenische Bearbeitung natürlich nicht wegen ihrer überlegenen dramaturgischen Qualitäten unter hundert anderen aus, sondern weil man mir als blutigem Anfänger weniger Tantiemen bezahlen musste. Es wäre mir aber auch egal gewesen, wenn ich es gemerkt hätte. Ich wollte gespielt werden; nur darauf kam es mir an.
Und dann – abgesehen von zwei deutschen Übersetzungen von Gilbert and Sullivan-Operetten am Staatstheater Kassel – dauerte es einige Jahre, bis mein Name wieder einmal als Autor auf einem Theaterzettel stand.
Unterdessen ist die Liste von Theatertexten ganz schön lang. Und ich hoffe, sie wird noch länger.
»Weg damit!«
Theaterstück mit Chansons
Musik: Markus Schönholzer
Jussenhoven und Fischer, Köln
U: Theater Rigiblick Zürich 2013
»Welt im Spiegel«
Textcollage nach Robert Gernhardt
Verlag der Autoren, Frankfurt
U:
Casinotheater
Winterthur 2002
»Freunde, das Leben ist lebenswert«
Schauspiel
Jussenhoven und Fischer, Köln U:
Staatstheater
Karlsruhe 2002
»Ganz e feini Familie«
Mini-Musical
(Musik: Heinz Gietz) Selbstverlag
U:
Theater Fauteuil
Basel 2000
»Der gute Doktor Guillotin«
Schauspiel
Jussenhoven und Fischer, Köln U:
Theater am Neumarkt
Zürich 1992
Besonderen Spaß machen mir die Stücke, die ich zusammen mit meinem leider verstorbenen Freund Siegfried Ostermeier geschrieben habe. Sie erscheinen unter dem gemeinsamen Pseudonym „Lewis Easterman“. (Raten Sie mal, wie wir auf den Namen gekommen sind. Ein kleiner Hinweis: Ich heiße Lewinsky und Siegi heißt Ostermeier…)Angefangen hat unsere Zusammenarbeit bei einer Fernsehsendung übers Hofbräuhaus. Oder war es das Oktoberfest? Auf alle Fälle etwas mit viel Bier, und wir haben das Thema gründlich recherchiert. Dann kamen zwei Stücke für die Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg – und dann wurde Lewis Easterman geboren.