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Sein Sohn

Mein neuer Roman «Sein Sohn» ist gleich in der ersten Verkaufswoche auf Platz 1 der Schweizer Bestsellerliste eingestiegen. So etwas freut einen natürlich. Aber noch mehr freut mich, dass das Buch bei denen, die es schon gelesen haben, sehr gut anzukommen scheint. Vielleicht liegt das an mir. Oder vielleicht auch einfach an der Geschichte. Dass ein elternloses Kind aus einem italienischen Waisenhaus sich als Sohn eines veritablen Königs entpuppt – das ist ja wirklich etwas Besonderes.


Der Geschichtenerfinder

In der italienischen Ausgabe (Verlag SEM) hat «Der Halbbart» einen wunderschönen Titel bekommen: «L’inventore di storie», also «Der Geschichtenerfinder». Die Bezeichnung gefällt mir so gut, dass ich sie am liebsten als Berufsbezeichnung auf meine Visitenkarten (die ich nicht habe) drucken lassen möchte. «Geschichtenerfinder» klingt so viel besser als das doch recht prosaische Wort «Schriftsteller». Aber italienisch müsste es sein, eine Sprache in der man nicht einfach einen Roman geschrieben hat, sondern un romanzo.


Der Stotterer lernt arabisch

Im Verlag Al Arabi in Kairo erscheint «Der Stotterer» in arabischer Übersetzung. Es ist immer wieder spannend, einen eigenen Buchtitel in einer Sprache zu sehen, von der man noch nicht einmal die Buchstaben unterscheiden kann. Immerhin weiss ich jetzt, wie mein Name in arabischer Umschrift aussieht, nämlich so:

 


Bin ich das?

Eigentlich wollte ich meinen 75. Geburtstag mit einem rauschenden Fest feiern, aber wegen Corona rauschen nur die Bäume im Wald. Solche runden Zahlen sind immer auch ein Anlass, einen mehr oder weniger nostalgischen Blick in die Vergangenheit zu werfen, und deshalb – und weil mir die Quarantäne die freie Zeit dazu geliefert hat – habe ich ein Projekt, das mich schon lang beschäftigt, in Angriff genommen: Ich habe alle meine Romane noch einmal durchgelesen und danach durchforstet, was für Ereignisse aus meinem eigenen Leben sich dort eingeschlichen haben. Das Ergebnis ist zum Glück keine Autobiografie geworden, aber eine Sammlung autobiografischer Anekdoten kann ja auch eine ganz vergnügliche Lektüre ergeben. Das ganze ist, quasi als Geburtstagsgeschenk meines Verlages als Buch erschienen. Viel Spass am Schmökern in meiner literarischen Vergangenheit!


Kastelau liegt in Russland


«Kastelau» ist gerade in der Übersetzung von Michail  Rudnitskiy auf Russisch erschienen  – aber fragen Sie mich bitte nicht, wie man den Titel in dieser Sprache ausspricht. Im Zeitalter von Fake News passt ein Roman aus lauter gefälschten Dokumenten vielleicht ganz gut in Putins Reich.


Stotternde Holländer

Bei jedem Buch stellt sich die Frage nach dem Bild, mit dem das Titelblatt möglichst viele Leser anziehen soll. Mit dem Ergebnis bin ich selten wirklich zufrieden. Buchgestalter und Autoren scheinen sehr verschiedene Geschmäcker zu haben. Aber die holländische Ausgabe von «Der Stotterer» gefällt mir in dieser Hinsicht. Weil da gar kein Bild ist, sondern eine stotternde Schrift. Bleibt zu hoffen, dass der Absatz des Buches nicht auch ins Stottern gerät.

Ein ausgezeichnetes Musical

«O läck du mir», das 30.000 Zuschauer ins Theater 11 gelockt hat, ist mit dem «Prix Walo» für das beste Musical ausgezeichnet worden. Das freut mich für das ganze Team, denn es war eine wunderbare Zusammenarbeit.


Mein neues Lieblingszitat

«Ich bin der Meinung, dass meine erste und wichtigste gesellschaftliche Aufgabe darin besteht, die Leser zu unterhalten oder sie mindestens nicht zu langweilen.»
Italo Calvino


Moesie und Pusik

Da die Dinge, die man eigentlich nicht kann, immer am meisten Spass machen, wage ich ein halsbrecherisches Experiment: Ein Bühnenprogramm zusammen mit meinem Freund, dem Supermusiker und Liedermacher Markus Schönholzer. Wir verbinden Gedichte und Lieder, oder, besser gesagt: Wir bringen sie durcheinander. Darum auch der gemixte Titel «Moesie und Pusik». Der Inhalt unseres Programms lässt sich am besten so definieren: Markus Schönholzer singt Lieder, und Charles Lewinsky singt leider auch. Wer uns gern engagieren möchte, kann das gern über die Agentur Kulturelle Kontakte in Lindau tun: bea.marty@kulturellekontakte.ch

Und so sieht das Ganze auf der Bühne aus (Foto Ayṣe Yavaṣ):


Der Baum und ich

Seit einem Vierteljahrhundert schaue ich von meinem Arbeitsplatz auf denselben Baum. In all den Jahren ist er immer mehr gealtert, hat aber nach wie vor sehr lebendige Triebe. Der Fotograf Kostas Maros ist auf den Gedanken gekommen, mich davor zu fotografieren, und das Bild gefällt mir so gut, dass ich es gern teile. Vielleicht hat er das Motiv ja gewählt, um damit kurz vor meinem Fünfundsiebzigsten zu sagen: «Das Alter naht unerbittlich…»

Foto: Kostas Maros, am 20.8.2020