Monolog
Jussenhoven und Fischer, Köln
U: 
Köln 2010

Diese Auseinandersetzung mit der permanenten Außenseitersituation eines Juden in Deutschland ist ursprünglich als Film enstanden, hat sich aber auch auf der Bühne gut bewährt. Vielleicht ist dieses formal diskretere Medium sogar besser dazu geeignet, dem Zuschauer die Gedankenschlaufen der Titelfigur nahezubringen. Von den verschiedenen Inszenierungen hat mir die des Grenzlandtheaters Aachen besondere Freude gemacht, weil Karl Walter Sprungala es verstand, die schmerzhaften Denkprozesse seiner Figur Schritt für Schritt nachvollziehbar zu machen, ohne dass die Inszenierung damit zu einer untheatralischen Kopfgeburt geworden wäre. (Regie: Uwe Brandt)

Besonders interessant sind für mich — gerade bei diesem Stück – immer wieder wieder die Diskussionen mit Zuschaueren. Sie zeigen mir, manchmal auf schmerzhafte Weise, immer wieder, dass Emanuel Goldfarb weiß, wovon er spricht.
Ein Stück übers Erinnern und Verdrängen, über eine Vergangenheit, die sich auch nach Jahrzehnten nicht aus der Gegenwart vertreiben lässt.

 

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