Heinz Gietz

Meine allerersten Lieder schrieb ich noch als Schüler für unser Cabaret „Chlüpplisack“. Sie reimten sich – und das ist noch das beste, was man über sie sagen kann.

So richtig in die Liederschreiberei geriet ich erst durch meine Bekanntschaft mit Heinz Gietz . Wir lernten uns bei der ZDF-Sendung „Musik ist Trumpf“ kennen, für die ich damals die Drehbücher schrieb, während er als musikalischer Leiter fungierte. Heinz war ein „grand old man“ des deutschen Schlagers, hatte jede Menge Ohrwürmer komponiert, und einmal pro Quartal kam ein Lastwagen der GEMA vorbei und kippte ihm die nächste Ladung Goldbarren in den Keller.

„Wann hast du eigentlich bemerkt, dass du berühmt bist?“ habe ich ihn einmal gefragt, und er hat wie aus der Pistole geschossen geantwortet: „Als ich früh um drei in Berlin aus einer Kneipe kam, und eine besoffene Hure grölen hörte: Scheiß in das Schlauchboot der Liebe!“

Er war ein Mensch, der Pointen aller Art liebte, und so haben wir zwei uns auf Anhieb blendend verstanden. Es bürgerte sich dann ein, dass ich ihn einmal im Monat für zwei oder drei Tage in Köln besuchte und wir zusammen Lieder schrieben, für Harald Juhnke zum Beispiel, für Bill Ramsey, aber auch für Andy Borg. Ein paar dieser Lieder wurden davon wurden sogar Hits.

Unser erfolgreichster Titel (nach Verkaufszahlen) war eine Schnulze für Andy Borg.

 

Carlo Brunner

Bei diesen Shows wirkte auch oft der „Ländlerkönig“ Carlo Brunner (www.carlobrunner.ch) mit, und irgendwann erzählte er mir, es gäbe da einen neuen Wettbewerb, den sogenannten „Grand Prix der Volksmusik“, und da wolle er ein Lied einreichen, das seine Schwester Maja interpretieren solle. Ich war von dem Vorschlag nicht übermäßig begeistert, weil ich mit Volksmusik eigentlich nichts am Hut hatte, aber Wettbewerbe aller Art reizen mich immer – ich kann auch kein Kreuzworträtsel ungelöst liegen lassen –, und so schrieb ich ihm halt einen Text. Ein halbes Jahr später stand ich in der Westfalenhalle in Dortmund und bekam als Sieger des „GP der Volksmusik“ einen Bergkristall auf Granit überreicht. Kein Wunder, dass Carlo und ich noch viele Lieder zusammen schrieben.

So gewinnt man den „Grand Prix der Volksmusik“:

 

Alex Eugster

Fürs Schweizer Fernsehen schrieb ich immer wieder Lieder als Bestandteil von Unterhaltungsshows. Bei der Sendereihe „Iischtiige bitte“ lernte ich Alex Eugster kennen, und wir zwei kamen sofort blendend miteinander aus. (Es ist keine Leistung, mit Alex Eugster gut auszukommen. Er ist einer der nettesten Menschen, die ich kenne.) Im Laufe der Jahre schrieben wir zusammen eine ganze Menge Lieder, einige im Rahmen von Fernsehshows, andere für die Plattenproduktionen verschiedener Interpreten.

Dieses Lied fürs „Löschzugchörli Interlaken“ wurde ein Dauerbrenner in Radio-Wunschkonzerten:

 

 

Markus Schönholzer

Und dann kam das Musical „Deep“ und damit Markus Schönholzer. Er ist ebenso sympathisch wie begabt, und er ist sehr, sehr begabt. Mit Markus, so hoffe ich, werde ich noch lange arbeiten. Auch wenn er mich irgendwann zu diesem Zweck im Altersheim besuchen muss.

Etwa solche Lieder würde Markus singen, wenn er endlich, endlich sein Soloprogramm auf die Beine stellen würde:

 

Alles in allem habe ich im Lauf der Jahrzehnte ein paar hundert Lieder getextet, mit einer ganzen Reihe von Komponisten. Oft habe ich dabei ein Pseudonym benutzt. Man muss ja ab und zu auch mal sündigen dürfen.